Eine Rechtsschutzversicherung im Steuerrecht und Verwaltungsrecht ist nahezu unverzichtbar, denn beide Bereiche sind im Alltag sehr präsent. Lesen Sie, in welchen Fällen die Versicherung mit Leistungen hilft.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie häufig sie im täglichen Leben mit dem Verwaltungsrecht in Berührung kommen. Doch der Kontakt mit diesem Bereich des Rechts beginnt bereits bei der Geburt und endet erst mit dem Tod – nur zwei von vielen Ereignissen, die den Behörden gemeldet werden müssen und verwaltungsrechtlichen Bestimmungen unterliegen. Entsprechend wichtig ist eine Rechtsschutzversicherung, die Verwaltungsrecht umfasst.
Das Verwaltungsrecht regelt, einfach ausgedrückt, die Rechtsbeziehung zwischen dem Staat und den Bürgern, aber auch die Beziehungen von staatlichen Institutionen untereinander. Das klingt abstrakt, betrifft jedoch viele alltägliche Geschehnisse – vom Parkverstoß bis zum Kindergeldantrag. Der Verwaltungs-Rechtsschutz ist also für das tägliche Leben äußerst relevant.
Das Verwaltungsrecht wird in zwei Bereiche unterteilt:
Insgesamt ist das Verwaltungsrecht ausgesprochen komplex. Die Vorschriften sind umfangreich, kompliziert formuliert und für Laien kaum verständlich oder nachvollziehbar. Wer eine Rechtsschutzversicherung mit Verwaltungsrecht hat, kann sich im Fall der Fälle von Anfang an kompetent beraten lassen, etwa im Rahmen der telefonischen Erstberatung. Auch zahlreiche Musterschreiben stellen Versicherer zur Verfügung, und natürlich übernimmt der Verwaltungs-Rechtsschutz bei einem Verfahren auch die Prozesskosten. Diese Absicherung schafft Sicherheit in einem Bereich, der andernfalls schnell überfordernd wirken kann.
Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wann das Verwaltungsrecht greift. Die Meldung einer Geburt beim Standesamt ist verwaltungsrechtlich geregelt, ebenso wie der Antrag auf eine Fahrerlaubnis, eine Eheschließung und sogar die Erteilung von Zeugnisnoten, die als Verwaltungsakt gilt. Wie in allen Lebensbereichen kann es auch im Verwaltungsrecht zu Konflikten kommen. Im Umgang mit Behörden lohnt die Rechtsschutzversicherung besonders, denn die Gegenseite ist nicht nur bestens über die Vorschriften informiert, sondern auch rechtlich gut vertreten. Hier stellt die Versicherung Chancengleichheit her.
Zudem ist ein Verwaltungs-Rechtsschutz auch für Bürger sinnvoll, die sich um regeltreues Verhalten bemühen. Schließlich können auch in den Verwaltungsbehörden einmal Fehler passieren. Sich gegen den Staat durchzusetzen, kann jedoch ein langwieriges, mühsames und mitunter teures Unterfangen sein. Ob bei vergleichsweise harmlosen Fällen wie einem zu Unrecht unterstellten Parkverstoß oder bei größeren Konflikten etwa um eine nicht bestandene Abiturprüfung: Eine Rechtsschutzversicherung mit Verwaltungsrecht schützt vor den hohen Kosten, die ein Rechtsstreit mit sich bringen kann.
Wichtig: Bei der Wahl der Bausteine für die Rechtsschutzversicherung muss zwischen Verwaltungsrecht und Strafrecht unterschieden werden. Gilt ein Vergehen als Straftat, genügt der Verwaltungs-Rechtsschutz nicht. Hier hilft gezielt der Strafrechtsschutz, der als Zusatzbaustein zur Risikominimierung empfehlenswert ist.
Je nach Tarif ist eine Rechtsschutzversicherung im Verwaltungsrecht ohne Wartezeit möglich. Aufmerksamkeit verdient besonders der Baustein Verkehr, denn hier fällt abhängig vom Tarif eine Wartezeit von 0–3 Monaten an. Vorsicht vor Angeboten, die einen Rechtsschutz für Verwaltungsrecht ganz ohne Wartezeit bewerben: Nicht immer ist diese Lösung die für Sie günstigste. Mehr darüber erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Rechtsschutz ohne Wartezeit.
Sich mit dem Steuerrecht zu beschäftigen, gehört für die meisten Menschen sicher nicht zu den Lieblingstätigkeiten. Die vielen verschiedenen Steuerarten bergen zahlreiche Fallstricke, die – ebenso wie das Verwaltungsrecht – für Laien nur schwer zu überblicken sind. Unwissen oder Missverständnisse können in diesem Bereich schnell zu Konflikten führen, weshalb der Steuer-Rechtsschutz eine wichtige Absicherung darstellt. Folgende Steuerarten können zum Beispiel zu rechtlichen Streitigkeiten führen:
Hinzu kommen weitere Abgaben, die ebenfalls dem Steuerrecht unterliegen, wie Zölle sowie bestimmte Beiträge und Gebühren. Im Umgang mit dem Finanzamt ist eine Rechtsschutzversicherung sehr vorteilhaft, denn bei all den Vorschriften kommt es durchaus hin und wieder zu Fehlern. Der Rechtsschutz im Steuerrecht gibt Sicherheit: Versicherte können sich telefonisch beraten lassen und bei Bedarf außergerichtlich oder auch im Prozess ihr Recht durchsetzen, ohne aufgrund hoher Kosten darauf verzichten zu müssen.
Dabei ist es durchaus nicht nur der Steuer-Rechtsschutz vor Gerichten, der im Fall der Fälle hilfreich ist. Insbesondere im Kontakt mit dem Finanzamt kann der Rechtsschutz auch außergerichtlich kompetent weiterhelfen. Die Experten wissen beispielsweise genau, welche Fristen und Formen für Einsprüche oder Widersprüche eingehalten werden müssen. So lässt sich manch ein Konflikt beilegen, bevor er sich zu einem Rechtsstreit ausweitet – oder die Möglichkeit, sein Recht einzufordern, verstrichen ist. Auch Musterschreiben gehören zum Leistungsspektrum eines Rechtsschutzes mit Steuerrecht. Allerdings ist eine solche Versicherung nicht zu verwechseln mit der Steuerberatung, die eine völlig andere Dienstleistung darstellt.
Tipp: Wer selbstständig tätig ist, wird ebenfalls mit zahlreichen Steuerarten konfrontiert. Selbstständige können sich mit einem Firmenrechtsschutz auch im Hinblick auf das eigene Geschäft umfassend absichern.
Die Vielfalt an Konfliktsituationen, die im Steuer- und Verwaltungsrecht entstehen können, lässt sich nicht vollständig darstellen. Deshalb finden Sie an dieser Stelle einige typische Beispiele dafür, wann ein Verwaltungs-Rechtsschutz oder eine Rechtsschutzversicherung mit Steuerrecht hilfreich sein kann.
Hilfe bei der Durchsetzung des eigenen Rechts bietet ein Rechtsschutz mit Verwaltungsrecht beispielsweise in den folgenden Situationen:
| Beispiele aus dem Verwaltungsrecht | Beispiele aus dem Sozialrecht | |
|---|---|---|
| Widerspruchsverfahren: außergerichtliche Anwaltskosten werden übernommen | Widerspruch gegen eine Zeugnisnote (= Verwaltungsakt) | Widerspruch gegen einen fehlerhaften Rentenbescheid |
| Gerichtsverfahren: Prozesskosten werden übernommen | Rechtsstreit wegen eines Kindergartenplatzes | Gerichtliche Durchsetzung des Anspruchs auf Erwerbsunfähigkeitsrente |
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Beispiele dafür, dass ein Verwaltungs-Rechtsschutz sinnvoll sein kann. Ein Immobilienbesitzer könnte etwa mit zu hoch angesetzten Gebühren (zum Beispiel für die Müllentsorgung) konfrontiert werden oder einem mitversicherten Kind wird die Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) verweigert.
Mögliche Konflikte sind auch im Verkehrsrecht vielfältig: Die falsche Einstufung der Kfz-Steuer, ein ungerechtfertigter Entzug der Fahrerlaubnis oder ein fälschlicherweise vorgeworfener Parkverstoß – in diesen und vielen weiteren Situationen profitieren Versicherte von einem Rechtsschutz im Verwaltungsrecht.
Auch der Rechtsschutz mit Steuerrecht deckt sowohl außergerichtliche Kosten (zum Beispiel für ein Widerspruchsverfahren) als auch die Gerichtskosten im Falle eines Prozesses ab. Ein typisches Widerspruchsverfahren, für das Sie einen Anwalt beauftragen können, ist der Einspruch gegen einen Steuerbescheid. Kommt es zu einem Streit vor Gericht – etwa weil das Finanzamt die angegebenen Werbungskosten nicht anerkennt –, dann sind durch einen Rechtsschutz mit Steuerrecht auch die Prozesskosten abgesichert.
Juristische Unterstützung erhalten Sie beispielsweise auch, wenn es mit den Finanzbehörden zu Streitigkeiten kommt, die Erschließungs- oder Straßenerneuerungsmaßnahmen betreffen – ein wichtiger Punkt für Immobilienbesitzer. Auch die Kosten für Planfeststellungs-, Flurbereinigungs- und Enteignungsverfahren sind im Komfort-Tarif von ROLAND abgesichert.
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