Ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll oder notwendig?
Recht zu haben und Recht zu bekommen sind zwei verschiedene Dinge. Eine Rechtsschutzversicherung hilft, das eigene Recht durchzusetzen – unabhängig von den Kosten.
Vor dem Recht sind alle Menschen gleich. Doch der Zugang zum Recht wird teurer: Die Gebührensätze nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) und die Gerichtsgebühren werden regelmäßig angehoben – zuletzt im Jahr 2021 um ganze 10 %. Zwar ist eine Rechtsschutzversicherung – anders als beispielsweise eine Kfz-Haftpflichtversicherung – nicht notwendig in dem Sinne, dass eine Pflicht zur Versicherung besteht. Empfehlenswert ist sie trotzdem, denn sie schützt vor den oft sehr hohen Kosten im Falle eines Rechtsstreits.
Außerdem ist eine Rechtsschutzversicherung empfehlenswert, weil sie Chancengleichheit herstellt. Ein guter Versicherer ist ein verlässlicher Partner an der Seite des Versicherten, berät in Konfliktfragen, übernimmt die Kosten für eine Mediation und im Fall der Fälle auch für den Gerichtsprozess. Dank dieser Leistungen können Versicherte sich selbst gegen vermeintlich übermächtige Gegner durchsetzen. Dazu gehören beispielsweise Behörden, Banken, Versicherungen oder auch der eigene Arbeitgeber. Diese Institutionen verfügen über große finanzielle Mittel und hervorragende Rückendeckung durch Anwälte oder sogar eigene Rechtsabteilungen. Eine Rechtsschutzversicherung beseitigt das Machtgefälle und verhindert, dass jemand aus Kostengründen auf sein Recht verzichten muss.
Mittlerweile gibt es rund 23 Millionen Rechtsschutzverträge in Deutschland (Stand: 2021). Genutzt werden sie allerdings nicht nur für die großen Streitfälle vor Gericht. Wie sinnvoll eine Rechtsschutzversicherung ist, zeigt sich schon bei alltäglichen Rechtsfragen: Hier gibt die kostenlose telefonische Beratung Sicherheit und schafft schnell Klarheit. Auch größere Streitigkeiten, zum Beispiel mit dem Nachbarn oder dem Arbeitgeber, müssen nicht zwingend vor Gericht ausgetragen werden. Oft kann eine Mediation helfen, die Wogen zu glätten. Der Versicherer steht in solchen Dingen verlässlich mit einem großen Partnernetzwerk zur Seite – ein weiterer Grund, warum eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist.
Fazit: Eine Rechtsschutzversicherung ist nicht zwingend notwendig. Sie ist aber empfehlenswert, weil sie vor hohen Kosten schützt und die Gewissheit gibt, sein Recht einfordern zu können.
Wer eine Rechtsschutzversicherung mit Selbstbeteiligung abschließt, muss im Versicherungsfall eine bestimmte Summe (meist im niedrigen dreistelligen Bereich) selbst zahlen – die Versicherung übernimmt den Rest der Kosten. Auf den ersten Blick wirkt ein Vertrag ohne Selbstbeteiligung sinnvoller, da bei dieser Variante sämtliche Kosten übernommen werden. Ob eine Rechtsschutzversicherung mit oder ohne Selbstbeteiligung sinnvoll ist, hängt jedoch davon ab, wie intensiv sie genutzt wird.
Viele Menschen schließen eine Rechtsschutzversicherung vor allem ab, um im Notfall abgesichert zu sein – wenn es also etwa im Streit mit einem Reiseveranstalter oder mit dem Arbeitgeber um viel Geld geht. Sie sind mit einer Selbstbeteiligung besser beraten, denn die Beiträge fallen für dieses Modell in aller Regel niedriger aus. So lässt sich viel Geld sparen. Eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung ist hingegen sinnvoll, wenn Sie befürchten, des Öfteren in rechtliche Streitigkeiten verwickelt zu werden. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile beider Optionen ausführlich auf unserer Seite zur Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung.
Eine Rechtsschutzversicherung kann nach den eigenen Bedürfnissen zusammengestellt werden. Für die meisten Menschen ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll, die mindestens den Privat-, den Verkehrs- und den Arbeitsrechtsschutz umfasst. Oft werden diese Bausteine als ein Paket angeboten, zu dem optional weitere Leistungen gewählt werden können.
Der Privatrechtsschutz sichert eine große Menge an Bereichen ab, in denen es zu rechtlichen Konflikten kommen kann. Darunter sind Verträge und Gewährleistungsansprüche, Unterhalts- und Elternhaftungsfragen, das Vorgehen gegen Behandlungsfehler sowie Konfliktfragen im Internet- oder Urheberrecht. Jeder Mensch kann, auch ohne eigenes Verschulden, in Streitigkeiten dieser Art geraten. Eine private Rechtsschutzversicherung ist darum nahezu immer sinnvoll. Zentral ist eine Rechtsschutzversicherung auch bei Streitigkeiten um Versicherungsleistungen aus der Kranken-, Unfall-, Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung. Hier kann es um sehr hohe Beträge und damit um die eigene finanzielle Existenz gehen.
Im Bereich Verkehrsrechtsschutz ist es wichtig zu wissen, dass eine Kfz-Haftpflichtversicherung nicht annähernd denselben Schutz bietet wie ein Verkehrsrechtsschutz – zum Beispiel dann nicht, wenn die Schuldfrage unklar ist oder man als Fußgänger oder Radfahrer an einem Unfall beteiligt war. Auch wer sich nach einem Unfall gegen den Vorwurf fahrlässiger Körperverletzung verteidigen muss, profitiert sehr von einer Rechtsschutzversicherung. Sie übernimmt nicht nur die Kosten für ein eventuelles Verfahren, sondern steht dem Versicherten von Anfang an beratend zur Seite, vermittelt kompetente Anwälte mit den passenden Schwerpunkten etc. Manche Menschen haben ein erhöhtes Risiko, in Streitigkeiten im Verkehr verwickelt zu werden – beispielsweise weil sie regelmäßig pendeln – und sollten sich daher zeitnah absichern.
Wer keine aktuellen Konflikte mit dem Arbeitgeber hat, sieht möglicherweise keinen akuten Bedarf für den Arbeitsrechtsschutz. Doch auch hier sind die Anwendungsbeispiele vielfältig. Ob es darum geht, eine unberechtigte Kündigung abzuwehren, sich zum Thema Abfindung beraten zu lassen, Mutterschutz- oder Elternzeitansprüche durchzusetzen oder Arbeitsverträge prüfen zu lassen – die Rechtsschutzversicherung ist ein zuverlässiger Partner im Rechtsstreit mit (größeren) Unternehmen.
Kommt es im Bereich Arbeitsrecht zum Prozess, müssen beide Seiten zahlen. Kläger und Beklagter teilen sich in erster Instanz die Kosten, unabhängig davon, wie der Prozess ausgeht. Daher können Menschen völlig unverschuldet auf hohen Kosten sitzen bleiben – ein weiterer guter Grund für eine Rechtsschutzversicherung, die dafür aufkommt.
Weiterhin gibt es Berufsgruppen, die ein erhöhtes Risiko haben, falsche Anschuldigungen abwehren zu müssen. So ist eine Rechtsschutzversicherung für Lehrer ebenso sinnvoll wie für Erzieher, Sicherheitskräfte, Polizisten oder Beamte – unbedingt mit dem zusätzlichen Baustein Strafrechtsschutz.
Ein weiteres Sicherheitsnetz bietet der Immobilienrechtsschutz. Wer zur Miete oder in der eigenen Immobilie wohnt, kommt zwangsläufig mit Verträgen, den Fragen nach Rechten und Pflichten und dem Umgang mit entstandenen Schäden in Berührung.
Kurz: Für wen eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist und welche Bausteine gewählt werden, sollte stets anhand der eigenen Lebenssituation beurteilt werden. Auf unserer Hauptseite zur Rechtsschutzversicherung können Sie sich weiter informieren. Bei ROLAND können Sie Ihren persönlichen Online-Rechtsschutztarif ganz einfach online berechnen.
Jeder kann in die Situation geraten, sich gegen ungerechtfertigte Beschuldigungen verteidigen zu müssen. Das kann hohe Kosten mit sich bringen, die der Verlierer bei einem Rechtsstreit zu tragen hat. Sinnvoll ist eine Rechtsschutzversicherung im Strafrecht insbesondere für Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, Beschuldigungen ausgesetzt zu sein, also etwa Lehrer, Ärzte, Erzieher oder Polizisten.
Eine Rechtsschutzversicherung mit Selbstbeteiligung ist häufig sinnvoll, da sich dadurch die Beiträge reduzieren. Die meisten Menschen nehmen eine Rechtsschutzversicherung in Anspruch, um im Fall der Fälle abgesichert zu sein – jedoch natürlich in der Hoffnung, sie im Idealfall nicht zu brauchen. Gerade in diesen Fällen ist eine Rechtsschutzversicherung mit Selbstbeteiligung sinnvoll: Der Versicherungsnehmer spart bei den Beiträgen, und die Selbstbeteiligung fällt, wenn der Rechtsschutz tatsächlich benötigt wird, kaum ins Gewicht.
Ist der Unfallgegner klar der Schuldtragende, kommt dessen Haftpflichtversicherung für die Kosten auf. Oft ist es jedoch nicht so einfach und die Schuldfrage muss vor Gericht geklärt werden. Dabei kann viel Geld auf dem Spiel stehen. Die Verkehrsrechtsschutzversicherung stellt sicher, dass Betroffene nicht aus Kostengründen auf eine gute Beratung und Vertretung, ggf. unter Zuhilfenahme von Gutachten, verzichten müssen. Schon bei kleineren Konflikten ist eine Kfz-Rechtsschutzversicherung oft sinnvoll – zum Beispiel, wenn es darum geht, den Vorwurf einer Ordnungswidrigkeit abzuwehren. Und: Eine einzige Beratungsstunde beim Anwalt kann mehr kosten als der gesamte Jahresbeitrag für die Versicherung.
Eine private Rechtsschutzversicherung bietet Schutz vor hohen Kosten in sehr vielen Lebensbereichen, in denen es zu rechtlichen Streitigkeiten kommen kann. Häufig müssen Privatpersonen sich rechtlich gegen Behörden oder andere große Institutionen durchsetzen, die selbst Zugang zu guten Anwälten haben. Gerade für solche Fälle ist es wichtig, selbst gut abgesichert zu sein. Eine private Rechtsschutzversicherung ist deshalb so gut wie immer sinnvoll.
Rechtliche Risiken verschwinden im Rentenalter nicht plötzlich. Im Gegenteil: In einigen Lebensbereichen kommen sogar neue Risiken hinzu. Für viele Senioren wird beispielsweise die Teilnahme am Straßenverkehr – auch als Fußgänger – gefährlicher. Für viele ältere Menschen werden zudem sozialrechtliche Themen wie der Anspruch auf Pflegegeld relevant. Gleichzeitig wird es für manche Menschen im Alter schwieriger, sich angemessen zu verteidigen oder das eigene Recht durchzusetzen. Moderne Versicherungslösungen bieten meist ein Paket aus vielen sinnvollen Absicherungen und sind daher auch für Rentner empfehlenswert.
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